|
|
Mein
Name ist Daniel Feurer. Ich wurde am
8. März 1965 in Winterthur geboren.
Meine Kindheit verbrachte ich in
Japan. Seit 1999 bin ich verheiratet. Im Jahr 2000 kam unsere Tochter
zur Welt. Zwei Jahre später zog unser
Sohn nach.
Am Montag, 26. Mai 2003 wurde ich
von einem schrillen Pfeifen aus meinen
Träumen gerissen. Seither ist der Tinnitus mein «Lebensgefährte». |
Die ersten Wochen waren ein
einziger Albtraum. Diverse
Arztbesuche, einen Spitalaufenthalt,
Akupunktur und Homöopathie brachten
nicht die so sehnlichst erhoffte Ruhe. Hinzu kam eine Hyperakusis
(Geräuschempfindlichkeit). Jedes
laute Geräusch oder Wort tat mir weh in den Ohren.
Eine organische Ursache wurde
ausgeschlossen. Was war es dann? Ich
begann langsam durchzudrehen. Was war
bloss aus mir geworden? Aus dem einst
so lebensbejahenden Optimist, aus der
Frohnatur war nur noch ein Häufchen
Elend übrig geblieben. Der dauernde
Kampf gegen das unüberhörbare
Pfeifen, der Schlafentzug und die
Panik-Attacken hatten tiefe Spuren in
meinem Körper und in meiner Seele
hinterlassen. Ich schaute in den
Spiegel und erkannte mich selbst nicht
mehr. Der Gedanke an Selbstmord
flammte auf und liess sich nicht mehr
löschen. Wie einfach wäre es doch,
Schluss zu machen und alles hinter mir
zu lassen. Alles? Und meine Familie?
Und mein Leben? Nein, so einfach
wollte ich es mir nicht machen!
Ein neuer Gedanke begann sich
in meiner Seele festzusetzen: Wenn
kein Arzt etwas finden konnte und kein
Medikament und keine Therapie halfen, dann musste die
Antwort in mir selbst zu finden sein.
Ich begann, mich intensiv mit mir
selbst auseinanderzusetzen und
Selbstverantwortung zu übernehmen.
Und siehe da: Meine
Stimmung besserte sich schlagartig.
Mein Tinnitus wurde vom Feind zum
Freund und ich wurde mein eigener
Therapeut und Heiler. Ich begann,
meiner Bestimmung zu folgen (siehe «Heilung»).
Innerhalb von nur 21 Tagen brachte ich meinem Körper und meiner
Seele bei, dass mein Tinnitus
keine Bedrohung, sondern ab jetzt ein
Teil von mir ist. Das Resultat war
verblüffend: Nach 3 Wochen
hatte ich keine Panik-Attacken mehr und konnte wieder schlafen.
Und auch meine Geräuschempfindlichkeit
verschwand.
Auch im Büro konnte ich
mich wieder konzentrieren und war
wieder zu
100 % einsatzfähig und leistungsbereit.
Heute geht es mir blendend.
Ich nehme meinen Tinnitus nur noch
selten wahr. Und wenn, dann stört er
mich nicht, obwohl er noch genau so
laut ist wie am Anfang und sich oft
ein zweiter Ton hinzugesellt.
Ich bin weder auf Medikamente
noch auf irgendwelche Geräte
angewiesen. Und auch eine Diät oder
spezielles Essen liegen mir fern. Ich lebe mein Leben
genauso wie vor meinem Tinnitus. Das
war auch schon sehr früh mein Ziel:
Mein Tinnitus sollte nicht zum Mittelpunkt meines Lebens werden.
Sich ablenken lassen und
wieder andere Geräusche als den
Tinnitus wahrnehmen. Das habe ich meinem
Körper und meiner Seele schon früh
beigebracht. Mittlerweile hat
dieses «Ablenkungs-Programm»
eine Eigendynamik entwickelt, läuft
automatisch im Hintergrund und lässt
mich auch in schwierigen Situationen meinen Tinnitus überhören.
Die Harmonie zwischen meinem Tinnitus,
meinem Körper und meiner Seele
lässt mich wieder die innere Ruhe
geniessen, welche ich in den ersten
Wochen so schmerzlich vermisste.
Ich bin wieder glücklich,
zufrieden und freue mich, am Leben
sein zu dürfen. Ich betrachte das
Leben als ein Geschenk. Und ich erlebe
tagtäglich, zu was der Mensch fähig
ist, wenn er an sich
selbst glaubt und lernt, sich selbst
zuzuhören und Selbstverantwortung
zu übernehmen.
|
|
|
|
|
|